Fragen und Antworten
Frequently asked Questions
Fakten vs. Behauptungen
Facts vs. Claims
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aktualisiert am 05.12.2005
Vorab
Immer wieder sind bestimmte Ergebnisse und Aussagen der Kornkreisforschung das Ziel von Angriffen durch Skeptiker und Kritiker. Die Verfechter dieser Positionen stellen sich mehr und mehr als "Aufklärer" und einzig wahrhaft objektive Beobachter dar. Da jedoch kaum eines dieser bisher aufgebrachten Argumente gegen die Gültigkeit der angesprochenen Merkmale, Indizien und Beweise einer wissenschaftlichen oder objektiven Prüfung und Diskussion der tatsächlichen Fakten standhält, haben wir uns entschlossen, diesen Vorurteilen und Behauptungen belegbare Fakten entgegenzusetzen.
Inhalt:
1 | Kornkreisforscher leugnen die Existenz und Machbarkeit menschengemachter Kornkreise
2 | Kornkreisforscher/Kornkreisforschung/Szene verallgemeinert
3 | Nicht Man-Made = Außerirdischer Ursprung und Botschaft der Aliens
4 | Kornkreise - ein modernes Phänomen?
5 | Geometrische Analysen basieren auf nicht objektiven Daten
6 | Ist es unter Kornkreisforschern absolut verpönt einen Kornkreise selbst anzufertigen?
7 | Biophysiologische Veränderungen an Pflanzen - normale Wachstumsveränderungen?
8 | Aufgeplatzte Wachstumsknoten - ein natürlicher Effekt?
9 | Vermeiden Kornkreisforscher es absichtlich Man-Made Formationen zu untersuchen?
10 | Doppel-Blindtest
11 | Alle Biofelder sind gleich
12 | Farmer profitieren von den Kornkreisen
13 | Kornkreis-Geräusch ist Singvogel
14 | Fälscher noch nie auf frischer Tat ertappt?
15 | Der Unterschied zwischen Eisenoxid und Eisenspäne
16 | Wer sind die Zeugen für eine Kornkreisentstehung bei Tage, Stonehenge 1996?
17 | Ist die geomantische Lage von Kornkreisen ein Echtheitsbeweis?
18 | Haben Naturwissenschaftler noch nichts gefunden?
19 | Gibt es Augenzeugenberichte von Kornkreisentstehungen ohne menschliches Zutun?
20 | Sind einzelne, weiterhin aufrechtstehende Halme ein Echtheitsbeweis?
21 | Wie hoch ist der Schaden eines Kornkreises?
BEHAUPTUNG #1
Kornkreisforscher leugnen die Existenz und Machbarkeit menschengemachter Kornkreise*
DIE FAKTEN
Unter seriösen Kornkreisforschern werden Sie diese realitätsfremde Einstellung nicht vorfinden. Wir wissen, dass es möglich ist, Kornreise zu kopieren und dass dies einigen Fälschern mittlerweile sogar erstaunlich gut gelingt. Es ist jedoch immer die Frage, unter welchen Umständen und mit welchem Ergebnis dies geschieht. Nach bisherigem Wissen, kam es unter "echten Bedingungen" noch nie zu einer Formation die qualitätsmäßig überzeugen konnte. Auch die vorgefundenen Veränderungen der betroffenen Pflanzen und Böden wurden in Man-Made-Formation bisher noch nicht entdeckt.
* zu finden beispielsweise in Beiträgen von: Mathew Williams u.a.
BEHAUPTUNG #2
"Selbst angesehene Kornkreisforscher behaupten... - Die Kornkreisforschung behauptet..." *
Diese immer wieder gern verwendete Phrase findet sich in nahezu jedem pseudo-aufklärerischen Artikel und Beitrag über die Kornkreise und deren Erforschung. Meist zielt diese darauf ab, gewisse Echtheitsmerkmale bestimmter Forscher als allgemeingültige Aussage "der Kornkreisforschung" insgesamt darzustellen und dann zu widerlegen.
DIE FAKTEN
Selbst innerhalb der Gemeinschaft von ähnlich gesinnten Forschern gibt es unterschiedliche Meinungen zu bestimmten Punkten und Ansichten. Ein jeder ist für seine eigenen Meinungen, Behauptungen und Darstellungen verantwortlich.
(Dem kritischen Leser und Zuhörer der angemerkten Beschreibungen mag in den entsprechenden Publikationen und Beiträgen nahezu ausnahmslos ebenfalls die Tatsache auffallen, dass derartige Äußerungen, meist ohne Namens- oder Quellenangabe in die Öffentlichkeit gestellt werden. Somit ist es zudem ein einfaches, derartige Zitate nach eigenem Bedarf zu erschaffen. Auch das unterstreichen der Bedeutung durch das Wörtchen "angesehen" macht die Aussage nicht wahrer und auf die gesamte Forschung übertragbar.)
Derartige Äußerungen dann auf andere Forscher - selbst wenn Kollegen - zu übertragen entspricht nicht einer objektiven, seriösen und fairen Vorgehensweise und Position.
Auch die verallgemeinernde Formulierung "die Kornkreis-Szene" wird der Vielschichtigkeit der damit in einen Topf geworfenen nicht gerecht:
Eine homogene Szene existiert auch unter Kornkreisforschern nicht!
Gleiches gilt in diesem Zusammenhang auch für eine weitere, immer wieder gerne angewendete Methode, wenn es etwa darum geht, von Kornkreisforschern gemachte Aussagen zu verallgemeinern, ohne deren wirkliche und meist differenziert zu betrachtenden Hintergründe zu berücksichtigen, darzulegen oder zu diskutieren.
So werden besonders oft Aussagen eines einzelnen Kornreisforschers zur Authentizität einer bestimmten Formation, als für die gesamte Kornkreisforschung allgemeingültig präsentiert. Auch das ist falsch - gibt es doch unterschiedliche Meinungen und Vorgehensweisen. Hier sollte jeder die Methodik der einzelnen Forscher prüfen, um dann einen oder mehrere zu finden, dem oder denen man vertraut.
* zu finden beispielsweise in Beiträgen von: Planetopia, ZEIT, sternTV, Harald Hoos, Florian Brunner, Werner Walter, u.a.
BEHAUPTUNG #3
"Nicht Man-Made = Außerirdischer Ursprung und Botschaft der Aliens"*
Diese oberflächliche Schlußfolgerung und unangebrachte Reduzierung begegnet Kornkreisforschern immer wieder, wenn wir unsere Forschung in der Öffentlichkeit präsentieren oder sie Ziel von Medienbeiträgen ist.
DIE FAKTEN
Viele - zugegeben nicht alle - Kornkreisorscher distanzieren sich deutlich von dieser Verallgemeinerunge unserer Arbeit, deren Methodik und Denkweise.
Die Kornkreise und ihre Erforschung ist weit mehr, als eine Unterabteilung der Alien-und UFO-Forschung:
"Wer Kornkreise für ein echtes - nicht von Menschen getrampeltes - Phänomen hält, glaubt NICHT automatisch auch an Außerirdische und UFOS!"
Ich selbst sehe in den noch größtenteils ungeklärten Phänomene vielmehr die Ausprägung noch unbekannter bzw. unverstandener Naturphänomene, Rätsel und/oder Wunder. Diese müssen nicht unbedingt mit den Prinzipen der Naturwissenschaft unvereinbar sein. Doch muß auch die Naturwissenschaft ihrem Anspruch nachkommen, Wissen schaffen zu wollen und nicht Dogmen zu zementieren.
Es ist gerade die unleugbare, objektive Existenz der Kornkreise selbst, welche als Chance für eine konstruktive und produktive Verbindung zwischen Grenzwissenschaft und Naturwissenschaft verstanden und genutzt werden sollte.
* zu finden beispielsweise in Beiträgen von: ZEIT, Berliner Zeitung, Märkische Allgemeine, Werner Walter, CENAP, GWUP
BEHAUPTUNG #4
"Kornkreise sind ein modernes Phänomen (...)*
Dieses Argument wird hauptsächlich dann aufgebracht, wenn es darum geht (wenn auch suggestiv), die Kornkreise einzig und allein als Erscheinung unserer mediengeprägten Zeit und somit als das wohl allzu offensichtliche Werk von gelangweilten Selbstdarstellern und/oder Künstlern darzustellen.
DIE FAKTEN
Es ist mittlerweile durch zahlreiche Dokumente und glaubwürdige Augenzeugen belegt, dass es schon lange vor 1978 zahlreiche Kornkreise weltweit gab. Zahlreiche Märchen und Legenden rund um den Globus erwähnen bereits Phänomene, die dem, was wir heute "Kornkreise" nennen, nahezu wortwörtlich entsprechen:
Im Märchen "Die Zwölf Schwäne" heißt es:
"Jeden Morgen ging der Bauer hin zu dem Acker und weidete seinen Augen an dem goldgelben Korn. Da war eines Morgens etwas davon niedergetreten, eine kreisrunde Fläche. (...) Als er näher zusah, da war er doch mehr verwundert. Denn der Weizen war niedergetreten und auch doch nicht niedergetreten, als wäre es nur von ganz leichten Füßen gewesen, und was bedeutete die kreisrunde Fläche?"
Auszug aus "Die Zwölf Schwäne", WISSER, ERNST: Dummhannes - deutsche Volksmärchen für Kind und Haus, Kreiling: Erich Wewel 1948
Holzschnitt von 1678 "The Mowing Devil"
Mitte des 19. Jahrhunderts beschreibt ein Augenzeuge, ein Herr Reuter aus Niederzier im heutigen Nordrhein-Westfalen, dann auch schon die ersten Kornreise-und Ringe in Deutschland. In diesen Ringen und Kreisen war "das Gras oder die Saat wie von einer Schleife niedergedrückt."
HENSSEN, GOTTFRIED: Sagen, Märchen und Schwänke des Jülicher Landes, Bonn 1955
Selbst die naturwissenschaftliche Zeitschrift "Nature" berichtete bereits 1880 ausführlich über Kreise im englischen Surrey:
"Als wir(...) das Weizenfeld eines benachbarten Farmers besuchten, fanden wir dieses (...) in kreisrunden Flächen niedergeschlagen vor. Eine Untersuchung aus nächster Nähe zeigte, dass alle diese Kreise die gleichen Charakteristiken aufzeigten: Einige stehende Pflanzen bildeten das Zentrum, während die Ähren und Halme der niedergelegten Pflanzen alle wohlgeordnet in eine Richtung weisend, einen Kreis um das Zentrum bildeten. Die Kreisfläche war durch eine kreisrunde Wand unbeeinträchtigter (stehender) Pflanzen begrenzt."
Nature 22, 29. Juli 1889, S. 290-192
Das erste Foto einer Kornkreisformation findet sich in in einer archäologischen Zeitschrift über die englische Grafschaft Sussex aus dem Jahre 1932. Es zeigt einen großen einzelringe in einem Gerstenfeld bei Chinester im heutigen West Sussex.
Sussex Archaeological Society
Selbst die typischen englischen Kreise sorgten bereits viel früher als 1978 für öffentliches Interesse. So berichtete die Lokalzeitung "The Evesham Journal" am 10. Juni 1960 ausführlich über eine Formation dreier konzentrischer Kreise nahe Evenlode in der Grafschaft Gloucestershire. Bereits drei Jahre später setzte sogar die britische Regierung eine Team von Wissenschaftlern ein, um eine Formation aus einem Ring, einem Oval, sowie einem Kraterloch in einem Weizenfeld bei Charlton in Wiltshire zu untersuchen.
Immer wieder stoßen wir auch noch heutzutage bei unseren Recherchen bei lokalen Anwohnern von Kornrkeisfeldern und den betroffenen Landwirten auf Zeugen, die sich an derartige Erscheinungen selbst aus den eigenen Kindertagen erinnern können oder welche die merkwürdigen Kreise noch aus Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern als etwas Besonderes und "nichts natürliches" kennen.
Bisher konnten über 400 Kreise und Formationen aus der Zeit vor 1980 dokumentiert werden.
Lesen Sie bitte hierzu auch folgende Beiträge:
- Kornkreise im Werk der Brüder Grimm
- Kornkreise in Schweden 1926
- Kornkreise in Afrika
IZISHOZE ZAMATONGO - Credo Mutwa über das traditionelle Wissen über Kornkreise und artvewandte Phänomene in Afrika
- Buch: "PHÄNOMEN KORNKREISE - Forschung zwischen Volksüberlieferung, Natur- und Grenzwissenschaft"
* zu finden beispielsweise in Beiträgen von: ZEIT, Planetopia, sternTV, Harald Hoos, Florian Brunner, Ulrich Magin, Werner Walter, CSICOP, CENAP, GWUP
BEHAUPTUNG #5
"Die geometrischen Analysen - etwa auf die Prinzipien des Goldenen Schnittes - sind irrelevant, basieren sie doch zum einen auf nicht objektiven Daten und lassen sich zum anderen völlig frei auf jede beliebige Form anwenden (...)"*
Diese Pseudo- Argumentation macht sich vor allem den Umstand zum Werkzeug, dass man bei einer Kornkreisvermessung vor Ort im Feld durch die vegetativen Ungenauigkeiten (etwa bei der Aussaat) in der Tat "lediglich" eine maximale Genauigkeit von +/- 20 Zentimetern erreicht.
DIE FAKTEN
Anhand der meisten Untersuchungen, so auch jene der invisible(circle Mitglieder Wolfgang Schindler und Jan Schwochow, liegen diese Abweichungen absolut in einem tollerierbaren, wenn nicht sogar zu vernachlässigenden Minimalbereich.
Betrachten wir uns dies am Beispiel einer Durchschnittsformation von 60 Metern Durchmesser: Hier würde selbst die von den Kritikern eingeräumte maximale Abweichung lediglich 0,3% betragen. Angesichts noch höherer, aber zugleich durchaus gängiger Größen von 100, 150 oder gar über 200 Metern, schwindet diese Abweichung noch mehr und wird zu einer zu vernachlässigenden Größe.
Gerade die von den Kritikern angesprochen naturbedingten Abweichungen sorgen schließlich auch dafür, dass selbst der perfekt proportioniertetste Kornkreis überhaupt nicht in der - von wem oder was auch immer - geplanten Weise ins Feld gebracht werden kann, und sich somit also selbst die bestbeabsichtigtste Darstellung geometrischer Prinzipien zwangsläufig leicht verzerrt. Angesichts der absolut minimalen Abweichungen von meist unter 0,3% ist es also durchaus legitim auf derartigen Maßangaben eine zudem "proportionale" Studie wie etwa nach dem Goldenen Schnitt durchzuführen!
Natürlich kann man jeden beliebigen Kreis als Grundlage für ein Pentagramm (Fünfstern) verwenden, und natürlich steht dieses dann auch automatisch in einem proportionalen und harmonikalen Verhältnis zum grundlegenden Kreis.
Doch das ist es nicht, was Forscher wie Martineau, Schindler, Schwochow oder auch Glickman seit Jahren als relevant aufzeigen. Es ist die auf diesen Proportionen aufbauende weitere Strukturierung, der Positionen und Proportionen der Gesamtformation, die oft in faszinierender Weise mit sämtlichen anderen Formelementen in Verbindung steht!
Da auch der Mensch - zumindest im geometrischen Ideal - nach den Prinzipien des Goldenen Schnittes geformt ist, dieser also einen elementareren Teil unser aller Erfahrungs- und Interaktionsmöglichkeiten darstellt, ist es auch möglich, dass auch man-made Formationen selbst unbeabsichtigt derartige oder zumindest annähernde Verhältnisse aufzeigen. Natürlich ist es heutzutage um ein Vieles einfacher, derartige Verhältnisse in Man-Made-Kornkreise bereits in der Planung einzuarbeiten, sind diese doch bereits detailliert analysiert und beschrieben. Wer führte jedoch bei den frühen Formationen den Zirkel, als diese Prinzipien noch völlig unentdeckt, also auch für die Forscher unerheblich waren?
* zu finden beispielsweise in Beiträgen von: Harald Hoos, Florian Brunner, u.a.
BEHAUPTUNG #6
"Unter Kornkreisforschern ist es absolut verpönt, einen Kornkreis selbst anzufertigen, selbst wenn es dabei um ein wissenschaftliches Experiment oder Test handelt (...)"*
DIE FAKTEN
Wer die Geschichte der Kornkreise, deren Erforschung und die daran beteiligten Forscher kennt könnte sich derartige Verallgemeinerungen eigentlich ersparen. Denn:
- Bereits 1992 organisierte die damals größte Kornkreis-Zeitschrift "The Cereologist" unter der Schirmherr- und Richterschaft auch namhafter Kornkreisforscher wie Jürgen Krönig, George Wingfield, Busty Taylor, Christine Rohne, John Michell, u.a. die sogenannte "Crop Circle Making Competition", den Kornkreis-Macher Wettbewerb, bei West Wycombe
- Seit 1991 legt das Berliner Forscher-Duo Joachim Koch und Hans-Jürgen Kyborg nahezu alljährlich in England selbst Kornkreisformationen an. Damit wollen sie mit der von ihnen postulierten "Intelligenz hinter den Kornkreisen" in Kontakt zu treten.
- 1995 legten das Kornkreisforscher-Paar Steve Alexander und Karen Douglas im Ramen ihres "Project Maxim" eine Formation bei West Stowel in Wiltshire an. Sie wollten nicht nur sehen, was möglich war, sondern auch die Reaktion der Besucher und Forscher "testen". (Wie auch immer man zu derartig einseitigen "Tests" stehen mag, sowohl die im Blindtest-Verfahren durchgeführten Untersuchungen des "BLT Reserach Teams" als auch jene der staatlichen ADAS-Laboratorien resümierten, dass in dieser Formation keine signifikanten unterschiede zu den Kontrollproben gefunden wurden.)
Das Ergebnis von "Project Maxim" - Foto: Ilyes
- Die deutsche "Forschungsgesellschaft Kornkreise (FGK)" legte in unterschiedlichen Projekten (etwa "Projekt Union" und "Re-Union" unterschiedliche Kornkreisformationen mit unterschiedlichem Erfolg selbst an.
- Selbst das biophysiologische Untersuchungslabor von BLT legte Kreise zu Kontrollzwecken unter wissenschaftlichen Bedingungen an: http://www.bltresearch.com/labreports.html
Doch es stellt sich immer die Frage, mit welchem Ergebnis und zu welchen Zwecken derartige Aktionen stattfinden, und wie man damit der Öffentlichkeit und anderen Forschern gegenüber umgeht. Wer wissenschaftliche Absichten angibt, sollte diese dann auch von Anfang bis Ende einhalten. Dies fand und findet leider nur in wenigen Fällen statt.
Von den "böswillig" zur Irritation anderer angelegten Fälschungen einmal abgesehen, sollte ein Experiment als solches auch deklariert werden und man sollte vermeiden durch das Ergebnis unbedarften Entdeckern der Resultate Unwahrheiten vorzugaukeln. Jeder der einen Kornkreis-oder Formation selbst anlegt muß damit rechnen, dass Unbedarfte und Uneingeweihte diesen Egebnissen beim zufälligen Entdecken zunächst mit Verwunderung und Staunen - vielleicht sogar auch mit blindem Glauben - begegnen. Wer die "Szene" kennt, sollte sich dieser Automatismen bewußt sein.
Den Forschern wird oft auch vorgeworfen, dass man die Absicht der Macher, nämlich der Kornkreisforschung doch zu dienen, verkenne. Doch wie soll das Ergebnis eines sogenannten Experimentes anderen dienen, wenn diese nicht die Möglichkeit haben, das Ergebnis selbst - und nicht nur auf meist wenig aussagenden Fotos - selbst und vor Ort in Augenschein zu nehmen und zu beurteilen? Als Beispiel sei eine Formation erwähnt, die in diesem Sommer für das Sat1-Wissensmagazin "Planetopia" im Saarland bei Tage angelegt worden war. Diese wurde im Beitrag zwar als Beweis für die Fertigkeiten der Macher kurz im Luftbild und mit wenigen leider nichtsaussagenden Bodenaufnahmen präsentiert, doch gab es für andere Forscher nicht die Möglichkeit das Werk - als solches gekennzeichnet - zu inspizieren. Die Formation wurde nach Beendigung der Dreharbeiten abgeerntet...
Wer also nicht die Absicht hat, sein Werk durch andere begutachten zu lassen - muß es sich den Vorwurf der Pseudowissenschaftlichkeit und Eigenützig- und Sinnigkeit gefallen lassen. Wer dann gleichfalls auch nicht beabsichtigt andere in die Irre zu führen , für den sollte es doch ein Leichtes sein, das eigene "Machwerk" auch als solches zu kennzeichnen oder es nach Beendigung des Experimentes unkenntlich zu machen.
Kurz gesagt: Wenn die wissenschaftlichen Umstände eingehalten werden, ist grundsätzlich nichts gegen derartige Experimente einzuwenden.
Auch der invisible(circle führte im Sommer 2003 ein Experimentalpiktogramm in Schleswig-Holstein angelegt und dabei darauf geachtet nicht nur wissenschaftliche Interessen und Absichten zu erfüllen sondern auch Verwechselungen mit wirklichen Kornkreisen auszuschließen:
http://www.invisiblecircle.org/ser/d2003/d200306214.html
Es stellt sich abschließend sowieso die Frage, wohin immer wieder neue dieser Experimente führen sollen?
Denn mit Ausnahme des Erfahrenes der eigenen Möglich- und Fähigkeiten, sollten gewisse Grundlagen auch ohne das "Selbermachen" von Kornkreisen bekannt sein: Getreide läßt sich mit verschiedenen Werkzeugen (Rollen, Walzen, Brettern, usw.) ohne weiteres niederlegen. Das Zirkelprinzip Mittels eines zentralen Stabes und einem Seil - oder gar von einem Helfer als Mittelpunkt gehalten - ins Feld übertragen, sollte dem geometrische geübten auch das Anlegen eines Kreises erlauben. Dass mit etwas geometrischem Hintergrundwissen und der nötigen Übung auch komplexere Formen großformatig in die Landschaft übertragen werden können ist zudem keine neue Erkenntnis die wir den Kornkreisfälschern zu verdanken hätten, sondern sollte spätestens beim Anblick etwa barocker Gärten einleuchten.
Die beobachteten und wissenschaftlich nachweisbaren Veränderungen an Pflanzen und Böden konnten in man-made Formationen bisher noch nicht nachgewiesen werden...
* zu finden beispielsweise in Beiträgen von: Mathew Williams, Harald Hoos, Florian Brunner, Ron Russell, Peter Sorensen, u.a.
BEHAUPTUNG #7
"Bei den von den Forschern festgestellten Veränderungen an den Pflanzen handelt es sich um ganz normale Wachstumsveränderungen, wie etwas Photo-Gravitopismustropismus (...)"*
DIE FAKTEN
Grundsätzlich begeht die obig gemachte Aussage den Kapitalfehler eine ganze Reihe von unterschiedlichen biophysiologischen Veränderungen der Pflanzen auf jene festgestellten Veränderungen - in diesem Falle Ausdehnung - der Wachstumsknoten zu reduzieren. Doch selbst wenn wir uns auf diese Knotenveränderungen konzentrieren, läßt sich die BEHAUPTUNG widerlegen. (Absicht dieser Argumentation ist es meist, jegliche labortechnische Untersuchungen und besonders deren erstaunliche Positiv-Ergebnisse als ganz normale Wachstumsveränderungen darzustellen.
Oft damit verknüpft wird so die Unterstellung, die Forscher wüßten nicht was sie eigentlich beschreiben und seien deshalb wundergläubig, naiv und pseudo-wissenschaftlich oder einfach nur blind.)
Betrachten wir uns also die vorgeworfenen Tropismen - Was sind eigentlich Tropismen?
In der Pflanzenphysiologie wird mit Tropismus eine durch verschiedene mögliche Außenreize verursachte Orientierungsbewegung der Pflanze beschrieben. Diese kann, je nach Art des auslösenden Reizes ganz unterschiedliche Ursachen haben: Chemotropismus (chemische Reize), Geotropismus (Erdanziehungkraft), Haptotroismus (Berührung), usw.
Wird eine Pflanze nun entgegen ihrer natürlichen - meist vertikalen - Ausrichtung verlagert, oder im Falle von gefälschten Kornkreisen horizontal niedergetrampelt- oder gewalzt, so kommen meist Gravitopismus (Gravitationskräfte) und Phototropismus zum wirken.
Besonders der Photo- und Gravitropismus ist in der Tat für eine - jedoch lediglich ähnliche - Ausdehnung der Wachstumsknoten an Getreidehalmen verantwortlich. In diesem Falle ist es nämlich der einseitig ausgelöste Lichtreiz - im Falle von Getreidepflanzen das Sonnenlicht - dass die Pflanze wieder in die horizontale lagert. Es handelt sich sozusagen also um das lebensnotwendige (Photosytnthese) Bestreben der Pflanze, sich der Sonne entgegenzurichten.
Dies kann die Getreidepflanze jedoch nur mittels der sogenannten Wachstumsknoten vollziehen, da diese - im Gegensatz zum starren Röhrenaufbau der Zwischenhalmstücke - dehn- und verformbar sind, was dann in Verbindung mit der Wirkung des Gravitopismus geschieht: Die niedergelegte horizontale Lage des Halmes sorgt nun dafür, dass aufgrund der Gravitation sich das für das Wachstum verantwortliche Hormon Auxin vermehrt im unteren Teil des Knoten anlagert und somit die untere Seite des Knotens schneller wächst als die obere. Als Folge biegt sich der Halm also erneut nach oben, dem Sonnenlicht entgegen, in die Vertikale.
Gravitopismus - Grafik. E. Haselhoff
Dieser Effekt endet, wenn die Pflanze selbst ausgereift ist oder die normale Position erneut hergestellt ist, die Gravitationskräfte also wieder gleichmäßig auf den Halm und dessen Knoten (Wachstum) einwirken.
Es sei eingestanden, dass dieser normale Effekt in der Tat dazu führen kann und sicherlich auch schon geführt hat, dass Laien die natürlich durch Gravi- und Phototropismus verlängerten Knoten, mit jenen Verlängerten Knoten verwechselt haben, die von den Pflanzenphysiologen und Kornkreisforschern als Anomalien bezeichnet werden, für die Gravi- und Phototropismus keine Erklärung darstellen.
(Exakt dieser Effekt wird von Dr. Manfred Klaas im Buch der Skeptiker Harald Hoos und Florian Brunner "Kornkreise - Rätsel in mystischer Landschaft" völlig richtig beschrieben. Es handelt sich dabei jedoch NICHT um jene Anomalien, wie sie die Kornkreisforschung beschreibt - auch wenn die Autoren dies weiterhin behaupten...)
Doch auch hier ist eine einfache Unterscheidung selbst für den Laien möglich!
Die in der Literatur und von Kornkreisforschern beschriebene Ausdehnung der Wachstumsknoten, bezieht sich primär nicht auf gebogenen Wachstumsknoten! Zudem beträgt die beschriebene anomale Ausdehnung mit teilweise bis zu 200% ein Vielfaches der normalen Ausdehnung in Folge von Gravi-Phototropismus, welche unter natürlichen Bedingungen nicht merklich über 20% der normalen Knotenlänge hinausgeht.
Zudem konnte gezeigt werden, dass die Ausdehungsrate in einer Vielzahl der Kornkreise unterschiedlich und abhängig von der Position der Pflanze zum Kreismittelpunkt war.
In einer unabhängigen Kontrollstudie zu den üblichen seit 1989 durch "BLT Reserach Inc." durchgeführten Untersuchungen, stellte der niederländische Physiker Dr. Eltjo Haselhoff ebenfalls derartige Verhältnisse fest. Er beschreibt diese in seinem Buch "Faszinierende Kornkreise - Wissenschaftliche Untersuchungen und urbane Legendenbildung" (Beust Verlag):
"Schon auf den ersten Blick ist zu erkennen, dass die durchschnittliche Knotenlänge größer ist als die der Kontrollexemplare. Im geometrischen Mittelpunkt erreicht diese eine Länge von 4,28mm - und beträgt somit mehr als das Doppelte der Kontrollproben!"
Probenprotokoll Grafik: E. Haselhoff
Haselhoff merkt zudem an: "Noch erstaunlicher ist, dass sich die Balken der Grafiken nahezu absolut symmetrisch zum Mittelbalken - dem geometrischen Mittelpunkt des Kreises - verhalten. (Anm. d. Autoren: Eine Beobachtung die bereits zuvor von Levengood gemacht und postuliert wurde.)
"Diese Entdeckung ist außergewöhnlich und verblüffend. Nehmen wir an, der Kornrkeis wäre mittels Brettern und Seilen von Menschen geschaffen, wie uns viele glauben machen wollen: Abgesehen von der Tatsache, dass damit niemals die anomal hohe Verlängerung der Wachstumsknoten zu erklären wäre, sollte man auch nicht vergessen, dass, nachdem das Korn einmal flach gedrückt war, alle Halme den gleichen Umweltbedingungen unterlagen. Schließlich handelt es sich hierbei nur um Korn, das kreisförmig flach gedrückt wurde. Demnach wäre jeder Halm im Innern des Kornkreises der exakt gleichen Temperatur, der gleichen Feuchtigkeit und den gleichen Lichtverhältnissen ausgesetzt gewesen.
Wie also ist es möglich, dass das Anwachsen der Knoten von der Entfernung zum Kreismittelpunkt abhängt? Woher weiß eine Pflanze in der Nähe des Mittelpunktes, dass sie ihre Knoten mehr anschwellen lassen muß, als die am Rand befindlichen? Woher weiß die Pflanze, dass es einen kreisförmigen Abdruck im Feld gibt und wo ihre eigene Position in diesem Kreis ist?
Die Antwort liegt auf der Hand: Die Pflanze weiß es nicht! Also muß die Symmetrie der Knotenanschwellungen andere Ursachen haben.
(...)Dank der großen Anzahl von Proben sind die statistischen Ergebnisse zu 100% zuverlässig, und die Messungen beweisen, dass die Wachstumsknotenschwellung derselben Symmetrie folgen wie die Formation selbst, nämlich einer kreisförmigen. Das ist ein deutlicher Hinweis, dass wer oder was auch immer den Kreis geschaffen hat, auch die Knotenschwelllungen verursachte."
Zudem finden sich die besagten Anomalien ebenso an Pflanzen aus weiterhin aufrechten Teilen von Kornkreisen als auch an jenen niederliegenden Pflanzen die sich (noch) nicht wieder aufgerichtet haben. Für Gravi-Phototropismus besteht bei diesen Pflanzen also überhaupt keine natürliche Notwendigkeit!
"Normale Wachstumsveränderungen" erklären also ganz und gar nicht jene Merkmale, wie sie von den Forschern als Besonderheiten beschrieben werden!
* zu finden beispielsweise in Beiträgen von: Planetopia, ZEIT, sternTV, Harald Hoos und Florian Brunner, Dr. Manfred Klaas, Tim Kozusko u.a.
BEHAUPTUNG #8
"(...) Auch die aufgeplatzten Wachstumsknoten sind normal zu erklären. Es handelt sich um einen Effekt der durch intensive Sonnenbestrahlung hervorgerufen wird, die ungehindert auf die niederliegenden und somit ungeschützten Knoten einwirkt(...)"*
DIE FAKTEN
Wenn diese GrundBEHAUPTUNG stimmen würde, so müßten sich aufgeplatzte Knoten in allen derart der Sonne ausgesetzten Kornkreisen vorfinden lassen. Und nicht nur das: Die Pflanzen einer jeden auf welche Art und Weise niedergelegten Getreidefläche müßte solche Knoten nach einer bestimmten Zeit der Sonneneinwirkung aufzeigen. Dies ist jedoch NICHT der Fall!
Zudem wird dadurch auch nicht erklärt, warum sich aufgeplatzte Knoten wenn, an nahezu allen - auch den von deren verdeckten - Pflanzen vorfinden lassen und nicht nur an den oberen, direkt der Sonne ausgesetzten Halmen.
Selbst Kornkreise die zur gleichen Zeit in der gleiche Gegend entstanden sind, also auch in der Folgezeit den nahezu gleichen Bedingungen ausgesetzt waren, unterscheiden sich oft derart, dass der eine aufgeplatzte Knoten aufweist - der andere jedoch nicht.
Zudem erklärt diese BEHAUPTUNG nicht, wie es zu aufgeplatzten Knoten in Kornkreisen kommen kann, welche in Schlechtwetterperioden - ohne intensive Sonneneinstrahlung - entstanden sind.
* zu finden beispielsweise in Beiträgen von: Harald Hoos und Florian Brunner, u.a.
BEHAUPTUNG #9
"Die Kornkreisforscher vermeiden es absichtlich bekannte Man-Made Formationen zu beproben und zu untersuchen."*
Mit diesem Argument wird immer wieder angedeutet, dass es der Forschung gar nicht darum gehe Vergleichsstudien durchzuführen. Ein Beispiel, welches immer wieder von den Kritikern angeführt wird betrifft die erste wissenschaftliche Beprobung einer deutschen Kornkreisformation 1998, welche ich selbst gemeinsam mit Kollegen der FGK und vornehmlich mit BLT bei Kassel arrangiert habe (www.invisiblecircle.org/mueller/blt0.html). Zur gleichen Zeit befand sich in selbiger Gegend auch das Man-Made-Ergebnis des FGK Projektes "Re-Union". Mir/uns wird nun vorgeworfen, dass wir uns letztendlich für eine andere Formation entschieden haben.
DIE FAKTEN
Schon in ihren Grundzügen ist die BEHAUPTUNG einfach falsch. So läßt etwa BLT zu Kontrollzwecken selbst Testanlegungen durchführen oder auch bekannte Man-Made Formationen beproben.
Angesichts der großen zeitlichen und besonders der finanziellen Aufwände erschien mir unter den gegebenen Umständen sinnvoller und interessanter eine Formation zu beproben, deren Ursprung noch unbekannt war. Es war also auch für uns eine 50:50 Chance ob wir eine "echte" oder "gefälschte" Formation ausgewählt hatten. Wenn also gerade Kritiker doch immer wieder behaupten, sämtliche der heutzutags komplexen Formationen seien das Werk von Menschen - so sehe ich hier kein Problem in der Vorgehensweise...
* zu finden beispielsweise in Beiträgen von: Harald Hoos und Florian Brunner, u.a.
BEHAUPTUNG #10
"Kornkreisforscher verwenden anhand der pflanzenphysiologischen Analysen nie Doppel-Blindtests (...) Sie wissen immer schon im voraus welche der Pflanzenproben aus den Kreisen stammen und bei welchen es sich um Kontrollproben handelt (...)"*
DIE FAKTEN
Aus wissenschaftlicher Sicht sind angesichts der Natur der Untersuchungsergebnisse, etwa von BLT, Doppel-Blindtests schlicht und einfach nicht notwendig.
Dr. Eltjo Haselhoff zeigt in "Lesson 1: The Double-blind Test" seiner Artikelreihe "Debunking the Debunkers":
"Obwohl es sich im ersten Augenblick gut und seriös anhört, der Kornkreisforschung das vermeintliche Ausbleiben von Doppel-Blindtests vorzuwerfen, zeigt diese Bemerkung jedoch tatsächlich vielmehr den Mangel an faktischem Hintergrundwissen oder gar eine grundlegende Ignoranz (gegen)über den Methoden und BEHAUPTUNGen der Kornkreisforschung."
Was ist überhaupt ein Doppel-Blindtest?
Ein Doppel-Blindtest ist ein Test der Kontrollgruppen bei welchem weder der Ausführende noch die Testperson wissen, bei welchen Testobjekten es sich um die Kontrollobjekte handelt. Die Absicht liegt darin, die Voreingenommenheit der Beteiligten gegenüber dem Ergebnis so weit als möglich zu reduzieren (Bsp. Placebo).
Doch, Doppel-Blindtests sind nur dann notwendig, wenn selbst minimalste Unterschiede im Ergebnis zu beschreiben sind. Wenn es also etwa darum geht, dass selbst kleinste Unterschiede durch das verwendete Messverfahren ergebnissignifikannt sind.
Auf Kornkreisuntersuchungen angewendet würde das am Beispiel des Keimtestverfahrens etwa folgendes bedeuten: Wenn etwa hundert Saatkörner aus dem Kornkreis und ebenso Kontrollproben unter gleichen Bedingungen zum Keimen gebracht werden, und die Längen der Keimlinge nach einer bestimmten Zeit kaum von einander differieren würden, müßte man - um eine Signifikanz selbst in den kaum merklichen Längenunterschieden festzustellen - einen Doppel-Blindtest durchführen.
In den bekannten Keimtests aus Kornkreisen im Abgleich zu deren Kontrollproben wurden jedoch deutlich signifikante Längenunterschiede festgestellt.
BLT Keimtest - Foto: BLT
Keimtest v. Haselhoff - Grafik: E. Haselhoff
Am Beispiel der Grafik läßt sich ablesen, dass die kleinsten Keimlinge eine Länge von ca. 40 mm aufwiesen - die größten jedoch ca. 150 mm lang, also um das nahezu vierfache länger waren. Bei derartig offensichtlichen Unterschieden macht es keinen Sinn, auch noch einen Doppel-Blindtest oder auch nur einen Blindtest durchzuführen.
Wer derartiges verlangt müßte auch selbiges Verfahren fordern wenn es um die Feststellung und Diskussion der Größenunterschiede zwischen einem Pferd und einem Hund geht.
Kurz gesagt: Der Doppel-Blindtest ist nur dann erforderlich, wenn es um absolut geringe Unterschiedsgrößen geht. Das ist in den Kornkreisen nicht der Fall!
Was die Vorgehensweise von BLT anbetrifft, so stellt sich diese wie folgt dar.
Meist werden die Formationen von den "Field Sampling Teams" vor Ort entnommen und BLT zugesendet. Stehen mehrere Formationen zur Auswahl, so treffen in der Regel die Feldarbeiter unabhängig vom Labor die Wahl, welche Formation beprobt wird. Wie schon im falle der obig diskutierten Formation 1998 bei Kassel, so liegt also schon hier mindestens eine 50:50-Chance für oder gegen die Formation vor. Doch das Labor muß auch damit rechnen, dass eine mehr oder weniger bekannte Man-Made-Formation beprobt wird oder Ihnen Proben derartiger Herkunft absichtlich - sozusagen als Test - zugeschickt werden.
(Ohne Wissen von BLT selbst, ist dieses in der Vergangenheit interessanterweise bereist geschehen. Zum einen im falle der bereist unter "BEHAUPTUNG 6" beschrieben Formation von West Stowel 1995. Zum anderen etwa am Beispiel einer Formation die ebenfalls 1995 nun jedoch bei Whitchurch in Hampshire vorgefunden wurde.
"Blind-Test-Formation" bei Whitchurch, Hants. 1995
Diese wurde von zwei Kornkreisinteressierten angelegt, dann beprobt und sogar in den mitgelieferten Hintergrundinformation BLT gegenüber als absolut phantastisch und über jeden Zweifel erhaben beschrieben. Wie schon bei der Formation von West Stowel so zeigten die BLT Untersuchungen auch hier keinerlei interessanten oder gar signifikanten Unterschiede.)
Wenn die proben dann im Labor untersucht werden, so haben die Wissenschaftler die Probeprotokolle nicht zur Einsicht - wissen also auch nicht, ob sie gerade an einer probe aus dem Kornkreis oder an einer Kontrollprobe arbeiten. Doppel-Doppel-Blindtests, sozusagen.
* zu finden beispielsweise in Beiträgen von: Joe Nickell (Commitee for the Sientific Investigation of Claims of the Paranormal CSICOP)
BEHAUPTUNG #11
Alle Biofelder sind gleich*
Biofelder unterscheiden sich von konventionell bewirtschafteten Feldern nicht nur durch die Art der Landwirtschaft sondern auch für jeden erkennbar dadurch, dass Biofelder normalerweise keine begehbaren Traktorspuren aufweisen, auf denen vermeintliche Fälscher normalerweise - ohne Spuren durch das stehende Getreide zu schlagen - zu den Formationen gelangen.
Dennoch werden immer wieder Kornkreise auch in Biofeldern gefunden. Oft bleiben jedoch auch hier die zu erwartenden Spuren aus. Unsere Kritiker nahmen nun dieses Merkmal auf, um ihren "Kreis zum Buch" in ein Biofeld zu legen. Wie dies die beiden "Macher" und Autoren der Formation, Harald Hoos und Florian Brunner, in ihrem Buch selbst beschreiben, boten in diesem Falle jedoch "die Abstände zwischen den Saatreihen genügend Raum, um das Feld ohne größeren Schwierigkeiten zu betreten."
(Und dennoch: Selbst der erste, uneingeweihte Entdecker der Formation beschrieb uns gegenüber, dass es da Spuren zur Formation gäbe, die so aussahen, als ob jemand durch die Saatreihen gegangen sei.)
DIE FAKTEN
Das ist nicht immer so. Nicht alle Biofelder sind gleich - die Saatreihen sind unterschiedlich breit und es gibt Biofelder, deren Saatreihen so eng stehen, dass sie nicht auf diese Weise begangen werden können ohne Spuren zu hinterlassen.
Ein von mir und meinen Kollegen oft zitiertes Beispiel eines Einzelkreises aus dem Jahre 1998 bei Goltoft in Schleswig-Holstein wurde in einem Bio-Roggenfeld entdeckt. Hier lag der Sachverhalt etwas anders:
Die Pflanzen waren - im Gegensatz zu den lediglich hüfthohen Weizenpflanzen der Demo-Formation - mannshoch. Zudem standen die Pflanzen dicht an dicht, d.h. selbst die Saatreihen waren derart eng (ca. 8 cm), dass sie von einem erwachsenen Menschen kaum oder nur unter sehr schweren Bedingungen begehbar waren (bei wirklich sehr weichem und nassen Boden und das über mehrere hundert Meter!). Selbsttests der Forscher vor Ort brachten die Erkenntnis, dass menschliche Spuren, die mit Sicherheit zu sehen gewesen währen, eindeutig NICHT gefunden werden konnten. Allerdings wurde der Kornkreis auch erst einige Tage nach der Entdeckung untersucht. Aber auch durch Sprünge oder Leiterkonstruktionen war die Entfernung des Kreises zum Feldrand nicht zu überbrücken, und dennoch waren keine Pfade zur oder von der Formation zum Feldrand vorhanden.
Trotz dieser einfachen und leicht überprüfbaren Unterschiede wird dieses Beispiel von den Autoren auch weiterhin als Generalbeweis dafür präsentiert, dass es möglich ist auch "(...)solch ein Feld (Biofelder) zu betreten und wieder zu verlassen, ohne dabei Spuren zu hinterlassen.".
(Zudem wird auch angesichts dieser Demo-Formation von den Autoren Brunner und Hoos behauptet, dass so auch bewiesen werden konnte, das Qualität und bestimmte Merkmale der als echt eingestuften Kornkreise durchaus reproduzierbar seien. Leider wurde diese Formation jedoch lediglich zu eigenen Zwecken angelegt und sollte sogar unentdeckt bleiben - obwohl man sie unmittelbar neben einen Jägerhochsitz und unter eine Ultraleicht-Flugschneise positioniert hatte - und stand somit anderen Kornkreisforschern für eine Begutachtung nicht zur Verfügung. Sie wurde zwar durch unseren Video-und Fotografen Frank Laumen dokumentiert, doch gab es keine weiteren Untersuchungen, wie etwa eine Beprobung usw. Im Rahmen des sogenannten Experimentes sollte dies schließlich auch das Anliegen der durchführenden "Macher" selbst gewesen sein. Diese hatten jedoch nach deren eigener Aussage "kein Interesse an einer derartigen weiterführenden Untersuchungen".
* zu finden beispielsweise in Beiträgen von: sternTV, Harald Hoos und Florian Brunner, u.a.
BEHAUPTUNG #12
"Besonders aber die Farmer profitieren von den Kornkreisen - sie nehmen Eintrittsgelder und verdienen somit schnelles Geld(...)*
DIE FAKTEN
Es ist sicherlich wahr, dass einige Bauern das Interesse an "Ihrem" Kornkreis auch dazu benutzen um etwa Eintrittsgelder für das Betreten des Feldes zu kassieren. Diese nur allzu verständliche Praxis dann jedoch zumindest suggestiv gegen die Authentizität der betroffenen Kornkreise oder gar gegen das gesamte Phänomen zu verwenden ist fadenscheinig und unehrlich - und trägt zudem absolut nichts zur eigentlichen Sache bei.
Ist es nicht verständlich, wenn die betroffenen Bauern durch ein - meist geringes - Eintrittsgeld den durch den Kornkreis selbst entstandenen - und durch die folgenden Besucher entstehenden - Schaden kompensieren? (In England liegt der Eintrittspreis - wenn er überhaupt erhoben wird - bei ca. 1 Pfund) Auch der Profit, der durch mehr zahlende Besucher als entstandener Schaden entsteht, sei den Landwirten doch gegönnt.
Mit einigen wenigen Ausnahmen - wenn etwa ein Kornkreis besonders touristengünstig positioniert war - halten sich auch diese Einnahmen in Grenzen. Somit gehen mehr und mehr Landwirt, wenn überhaupt, dazu über, sogenannte "Honesty-Boxes" aufzustellen. In diese unbewachte, am Feldrand aufgestellten Kassen können die Besucher freiwillig ein Entgegenkommen entrichten. Doch auch hier, so Landwirt Chris Coombs von der Roundway Farm, finden sich am Abend oft mehr der sprichwörtlichen "Knöpfe statt Münzen" in der Kasse.
Wer vom allgemeinen großen Kornkreis-Reibach daherredet kann dies sicherlich an einigen wenigen ausgewählten Beispielen festmachen - mit dem realen Kornkreis-Alltag und Ärger, den die Kornkreise so manchem Landwirt bescheren, hat das nur wenig zu tun. Ich wäre selbst gerne einmal dabei, wenn Vertreter dieser BEHAUPTUNG diese persönlich einem der gestandenen englischen Landwirte gegenüber vorträgt...
* zu finden beispielsweise in Beiträgen von: sternTV, Planetopia, ZEIT, Harald Hoos, Florian Brunner, Dr. Markus Schröder, u.a.
BEHAUPTUNG #13
"Das sogenannte 'Kornkreis-Geräusch' ist nichts anderes, als der Gesang des Feldschwirl"
DIE FAKTEN
Im Rahmen der im Sommer 1989 durchgeführten Überwachungsaktion "Operation White Crow" (OWC) wurde ein merkwürdiges trillerndes Geräusch aufgezeichnet. Ähnliche Geräusche wurden bereits zuvor und seither immer wieder im Umfeld neuentstehender bzw. neu entstandener Kornkreise wahrgenommen und dann - ob nun zurecht oder nicht - mit dem auftauchen neuer Kornkreise assoziiert. Bisher stellen die OWC-Bänder die einzige Aufzeichnung des vermeintlichen Geräusches dar.
Schnell warteten Skeptiker und selbst Fälscher mit der Erklärung auf, bei den vernommenen sirrenden Geräuschen handele es sich schlicht und einfach um den Gesang des "Feldschwirls", einem sehr kleinen, unscheinbarer Vogel, der hauptsächlich an seiner Stimme zu erkennen ist.
Feldschwirl
Was auch immer während "Operation White Crow" aufgezeichnet und wahrgenommen wurde, es handelt sich nachweislich nicht um den Gesang des kleinen Feldschwirls!
(In der Tat dürfte jedoch der Feldschwirl für einige andere der beschriebenen Situationen verantwortlich sein.)
Wie eine Fourieranalyse der original OCW-Aufzeichnung und des Gesanges des Feldschwirls (engl.: Grasshopper Wrabler) durch Kornkreisforscher Paul Vigay zeigt, unterscheiden sich die Wellenlängen der beiden Geräusche um ganze 2KHz.
Fourieranalyse des vermeintlichen "Kornkreis-Geräusches" und des Feldschwirl-Gesanges
Siehe auch: http://www.cropcircleresearch.com/research/sound/whitecrow.html
Hier gibt es auch die beiden Geräusche als wav-samples zu hören.
* zu finden beispielsweise in Beiträgen von: Doug&Dave, Florian Brunner, Harald Hoos, Werner Walter, CENAP, GWUP
BEHAUPTUNG #14
Bisher wurden noch nie Fälscher auf frischer Tat ertappt oder Kornkreise unvollendet vorgefunden*
Ziel dieser Argumentation ist es interessanterweise nicht, sich gegen die Fälscher-Theorie zu stellen. Im Gegenteil: man will damit suggerieren, wie nutzlos die allsommerlich unter unterschiedlichen Voraussetzungen durchgeführten nächtlichen Kornkreiswachen sind. Es sei jedoch auch eingestanden, dass auch einige Kornkreisforscher dieses falsche Argument leider immer wieder gerne verwenden, um die angebliche Absurdität der Hoaxer-Theorie aufzuzeigen...
DIE FAKTEN
Seit Beginn der Dokumentation des modernen Phänomens gab und gibt es immer wieder derartig unvollendete Formationen. Zudem sollen die folgenden ausgewählten Beispiel einen kleinen Einblick in die Erfolge bisheriger Überwachungsaktionen geben:
- 25/26. Juli 1998: Trotz verschiedener Ablenkungsversuche wird das Londoner Team "The Circlemakers" um John Lundberg bei einer Demonstrationsanlegung einer Formation am Milk Hill in Wiltshire noch in der Nacht ertappt. Im Auftrag der BBC wollte man zeigen, dass es möglich ist zur Kornkreis-Hochzeit und zudem Mitten im Zirkelland unbemerkt eine derartige Formation anzulegen. Von der nächtlichen Entlarvung erfährt man auf der Homepage der Fälscher allerdings nichts...
http://www.circlemakers.org/beeb.html
- 14. Juli 2000: Noch in den letzten Zügen wird ein Team beim Anlegen einer blumenartigen Formation am Golden Ball Hill in Wiltshire gestört und es verläßt die Formation unvollendet:
"Die Unvollendete" am Golden Ball Hill.
- 4. August 2001: Für den englischen Kinofilm "A Place to Stay" soll das Team um den englischen Kornkreisfälscher Mathew Williams eine Kopie einer Formation aus dem Jahre 1995 ins legendäre East Field legen. Die Absicht der Fälscher, trotz Vertragsarbeit, die Formation unter zeitlich realen Umständen unentdeckt - sozusagen als gelungenen Hoax nebenbei - zu vollenden, wird bereits gegen 00.30 Uhr von einer mit Thermokamera ausgerüsteten Gruppe junger Schweizer Kornrkeisinteressierter vereitelt. Auch die Absicht lange vor Morgendämmerung fertig zu werden schlägt fehl und man verläßt das Feld erst weit nach Tagesanbruch.
Kornkreis für den Film "A Place to Stay"
- 14. August 2001: Am Ridgeway bei Avebury in Wiltshire wird der absolut fehlgeschlagene und schon in den ersten Ansätzen aufgegebene Versuch entdeckt, eine Formation im Stile der "Sonnenblume am Woodborough Hill" aus dem Jahre 2000 zu kopieren. Selbst Skeptiker gestehen scherzhaft ein, dass das einzige, was dieser Schaden im Feld beweisen würde, jene Behauptung sei, dass Menschen Kornkreise NICHT fälschen können...
Misslungener Versuch bei Avebury im August 2002
- 2/3. August 2002: Bereits um 02.00 Uhr Nachts werden unbekannte Hoaxer beim Anlegen einer Formation am Cherhill White Horse überrascht. Die Forscher glauben noch vom Feldrand aus eine völlig neue und frische Formation vorgefunden zu haben. Im Feld angekommen stehen sie inmitten einer vorgezeichneten jedoch unvollendeten Blumen-Formation. In aller Eile haben die Fälscher "auf der Flucht" sogar ihr Werkzeug liegen gelassen.
Die unvollendete Blumen-Formation am Cherhill White Horse, 2002
- 9. August 2003: Mitten in der Nacht erwischen W.Anderhub und A. Müller eine Gruppe junger Fälscher beim Anlegen einer Blütenformation an der Avebury Avenue. Die gruppe fühlt sich ertappt, flieht aus dem Feld und hinterläßt eine merklich unvollendete Formation...
Abgebrochene Formation an der Avebury Avenue. Foto: Lucy Pringle
- 21.Juli 2004: Das diesjährige Kontakt-Experiment von Koch&Kyborg wurde im Anlegen Fotografiert:
Fotos: Annemiecke Witteveen - Lucy Pringle - Steve Alexander
* zu finden beispielsweise in Beiträgen von: Harald Hoos, Florian Brunner, The Circlemakers, u.a.
BEHAUPTUNG #15
Die in einigen Kornkreisen entdeckte Eisenoxidglasur war lediglich das Ergebnis ganz normaler, verstreuter Eisenspäne*
DIE FAKTEN
Wie bereist in anderen Formationen, wurde in einer Formation bei Cherhill 1993 ein merkwürdiger Überzug auf den Pflanzen und auf dem Boden der Formation entdeckt, sichergestellt und von sowohl von BLT als auch von Rodney Ashby untersucht. Beide voneinander unabhängige Untersuchungen zeigen deutlich, dass es sich um einen glasurartigen Zustand handelt in dem sich das Eisenoxid befand.
Dieser Überzug hat also absolut nichts mit verstreutem Einsengranulat gemein. Die Ergebnisse beider Untersuchungen liegen auch online zur Einsicht und Prüfung vor:
http://www.xstreamscience.org/H_Glaze/h_glaze_0.htm
http://www.bltresearch.com/semi-molten.html
Von Rodney Asnby liegt nun eine Neueinschätzung der Sachlage vor und auch BLT beschäftigt sich ernuet mit diesem Fall. Lesen Sie eine aktuelle Übersicht hierzu hier.
* zu finden beispielsweise in Beiträgen von: Ulrich Magin, The Circlemakers, Harald Hoos
BEHAUPTUNG #16
Es gibt keine verifizierbaren Zeugenaussagen für die von Kornkreisforschern vertretene Behauptung, die Formation von Stonehenge 1996 sei unbeobachtet, in kürzester Zeit und zudem am Tage entstanden *
DIE FAKTEN
1996 bestätigten drei voneinander unabhängige Zeugen(gruppen) exakt diese Umstände:
Zeuge 1: Der Pilot
Er will das noch leere Feld gegen 17.30 Uhr überflogen haben. Als er dann um ca. 17.45 Uhr das Feld erneut überflog entdeckte er zu seinem Erstaunen die vollendete Formation. Es sei erwähnt, dass Stonehenge selbst von den lokalen Piloten als Orientierungsmarke genutzt wird.
Bei dem Piloten handelt es sich um einen Kollegen des Kornkreis-Pioniers Busty Taylor. Sein Name lautet Rod Taylor. (Er ist mit Busty nicht verwandt.)
Zeugengruppe 2: Wachhabende auf Stonehenge
Bereits 1996 bestätigten Wachhabende des "English Heritage", die für die Sicherheit der Anlage von Stonehenge, von wo aus die Formation relativ gut einsehbar war, dass das Feld noch gegen 17.00 Uhr noch normal gewesen sei. Erst gegen 18.00 Uhr sei man zum ersten mal an diesem Tag auf die riesigen Schatten der Formation, die sich nun dort abzeichneten, sowie auf erste Besucher im Feld und anhaltende Autos auf der stark befahrenen A303 aufmerksam geworden.
Im Sommer 2000 befragten die Kornkreisforscher Bert Janssen, Frank Laumen und Andreas Müller erneut die Angestellten auf Stonehenge. Dabei sprachen sie auch mit einer jener Zeugen von 1996. Diese bestätigte die damaligen Aussagen erneut. Dieses Statement vor der Kamera zu wiederholen, wurde Ihr jedoch von Seiten des "English Heritage" nicht gestattet. Aus diesem Grund sei ihr Name hier auch nicht erwähnt.
Zeugengruppe 3: Farmarbeiter und Farmer
1996 bestätigte Farmer Philipp Sandell, dass am fraglichen Tag noch bis ca. 17.00/17.30 Uhr Farmarbeiter am betroffenen Feld mit Ausbesserungsarbeiten zugange waren und nichts ungewöhnliches beobachtet hatten.
* zu finden beispielsweise in Beiträgen von: "Team Satan/The Circlemakers", Harald Hoos
BEHAUPTUNG #17
Die geomantische Lage von Kornkreisen würde von Kornkreisforschern als Beweis vorgebracht, eine entsprechend gelegene Formation sei nicht von Menschen gemacht *
DIE FAKTEN
Es ist eine Tatsache, dass die meisten Kornkreise in unmittelbarer Nähe zu prähistorisch markanten Stätten, Bauwerken und Orten zu finden sind. Somit liegen auch viele Kornkreise auf Ley-Linien oder ähnlichen geomantisch wichtigen Punkten. In Avebury, gibt es ein sehr dichten Aufkommen dieser Linien und Orte, kreuzen sich dort doch nicht nur die beiden wichtigsten Leys sondern auch zahlreiche andere. In gleicher Gegend finden sich alljährlich die meisten Kornkreise.
Die Informationen über die geomantisch und prähistorisch-örtlichen Gegebenheiten stehen jedoch durch die umfangreiche Literatur jedem offen. Auch Fälschern. Somit ist es relativ einfach auch eine Fälschung derartig zu positionieren. Dies ist in der Vergangenheit auch schon des öfteren absichtlich oder aber auch zufällig geschehen. Eine derartige Verbindung alleine als Beweis für die Echtheit einer Formation anzugeben ist sicherlich nicht von Nutzen.
Wenn Kornkreisforscher derartige Verbindungen in Berichten und Artikeln aufzeigen, so geschieht dies heutzutage primär aus dokumentarischen Gründen. Kann dann später mittels andere Analysen menschliches Zutun ausgeschlossen werden, wird diese Verbindung möglicherweise wieder interessant. Beispielhaft zeigt sich hier wieder erneut die Problematik der von Menschen gemachten Fälschungen, die einmal wieder schon dokumentarisch-statistische Bemühungen unnötig verzerren.
Kornkreis und prähistorischer Ort: Milton Lilbourne, 19.07.00, England
* zu finden beispielsweise in Beiträgen von: Harald Hoos und Florian Brunner
BEHAUPTUNG #18
Naturwissenschaftler die sich mit den Kornkreisen beschäftigen kommen "meist zu dem Ergebnis nichts außergewöhnliches festgestellt oder gemessen zu haben" *
DIE FAKTEN
Wie dies zahlreiche Artikel, Studien und Arbeiten belegen, ist das genaue Gegenteil der Fall:
http://www.invisiblecircle.org/ic/sciencepool.html
Aktuellstes Beispiel sind die an der XXX beteiligten Wissenschaftler. So etwa Prof. Dr. Robert Reynolds Jr, Geo-Mineralologe am renomierten Dartmouth College und die Geologin Diane L. Conrad (bekannt durch ihre Tätigkeit als "Director of the Salt Lake Olympic Organizing Committee's environmental programs"). Mehr hier: http://www.bltresearch.com/xrd.html
* zu finden beispielsweise in Beiträgen von: Harald Hoos und Florian Brunner
BEHAUPTUNG #19
"Es wurde noch nie eine Kornkreisentstehung observiert oder gar dokumentiert, bei der irgendwelche geheimnisvollen Kräfte oder Energien am Werke waren - Ein einziges existierendes Dokument wurde bald als Fälschung entlarvt"*
DIE FAKTEN
Seit Kornkreise dokumentiert werden, gibt es auch glaubwürdige Augenzeugenberichte über deren Entstehung bei welcher keine Menschen zugange waren. Hier einige kurz zusammengefaßte Beispiele:
Welspang, Schleswig-Holstein, Deutschland, Sommer 1946
Ein Augenzeuge berichtet detailliert die Entstehung einer klassischen "Würfel-Fünfer" Formation binnen kürzester Zeit. Als Quelle macht er im Uhrzeigersinn wirbelnde Luftsäulen aus.
Tully, North Queensland, Australien, 19. Januar 1966
Farmer George Pedley beobachtet ein Phänomen, welches er als "graubläuliche Scheibe" beschreibt, die aus dem Sumpfgras er Horse Shoe Lagoon aufsteigt und entschwindet. Vor Ort entdeckt er einen zehn Meter breiten Kreis niedergewirbelter Pflanzen.
Westbury, Wiltshire, 3. Juli 1982
Der ortsansässige Augenzeuge, Mr. T. Barnes beobachtet "eine Art Welle" die in stetiger Geschwindigkeit geradewegs über ein Feld zog, abrupt stoppte und während sie sich einmal um ihre eigene Achse drehte einen exakten Kreis von ca. 45 Metern niederlegte und dann verschwand.
Wylatowo, Polen, 21/22. Juli 2000
Einen ausführlichen Bericht finden sie hier...
Hoeven, Noord Brabant, Niederlande, 21. August 2001
Die Kornkreisforscherin und Präsidentin von "BLT Research Team Inc." Nancy Talbott beobachtete gemeinsam mit dem jungen Robert van den Broeke Nachts gegen 3 Uhr gleißend helle Lichtsäulen, die in das Bohnenfeld hinter dem Haus der van den Broekes einschlagen - auch die Tiere in der Nachbarschaft scheinen etwas zu spüren und schlagen während der Phänomene lauthals an. Nach dem Lichtspektakel findet sich eine zuvor nicht dagewesene Formation flachgelegter Bohnen im Feld.
...einen ausführlichen bericht hierzu finden Sie hier...
Kekoskee / Mayville, Wisconsin, USA, 4.Juli 2003
Einen ausführlichen bericht finden sie hier...
Zur angesprochenen Frage der Authentizität des sogenannten "Olivers Castle Video" - ein Video, welches die Entstehung einer schneeflockenartigen Formation unter Beteiligung kleiner kugelförmiger und leuchtender Lichtphänomene zeigen soll, gibt es bisher noch keine objektive abschließende Schlußfolgerung.
Selbst die Expertenmeinungen gehen angesichts des Video teilweise deutlich auseinander. Natürlich ist es - gerade heutzutage - ein leichtes ein derartiges Video mittels Computer selbst zu erstellen oder zu reproduzieren. Doch dieser Umstand läßt keine Schlußfolgerung auf den Ursprung und die Natur des Originals zu. Eines ist sicher: Die Formation ist in der fraglichen Nacht wirklich entstanden - nicht vor- oder nachher. Der Kameramann präsentierte das Video bereits am darauffolgenden Morgen gegen 11 Uhr in einem nahegelegenen Pub. Von der Pre- bis zur Postproduction des Videos müßte also alles in einem Zeitraum von lediglich max. 6 Stunden vollbracht worden sein. Ein Umstand der nahezu von allen Film- und Special-Effect-Experten für kaum durchführbar eingestuft wird.
Auch das mysteriöse verschwinden des vermeintlichen Kameramannes kann nicht als Beweis gegen die Authentizität des Videos verwendet werden. Die Behauptung, ein Mitarbeiter eines Video-Studios, dass sich auch mit Spezialffekten beschäftigt, sei der vermeintliche Kameramann, wurde bisher leider nicht ausreichend nachgewiesen. Die Untersuchungen bezüglich der technischen und personellen Hintergründe des "Olivers Castle Video" dauern weiterhin an.
Auch zum Stand dieser Untersuchungen werden Sie hier zukünftig informiert.
* zu finden beispielsweise in Beiträgen von: Harald Hoos und Florian Brunner, National Geographic Channell
BEHAUPTUNG #20
Einzelne stehenden Halme würden von der Forschung als Echtheitsbeweis bezeichnet. *
DIE FAKTEN
Schon in den frühen Tagen der Kornkreisforschung haben die Forscher festgestellt, dass dieses in der Tat auf den ersten Blick merkwürdig anmutende Detail kein den Ausschluß einer menschlichen Urheberschaft der fraglichen Formation nicht zuläßt. Derartige einzeln aufrechtstehende Halme fanden und finden sich auch in man-made Formationen die entweder als Fälschungen, Experimente oder auch zu Testzwecken angelegt wurden.
Die Erklärung hierfür liegt in einer Art "Domino-Effekt": Die Halme, an welchem beim mechanischen Niederdrücken (etwa mit Walze, Brett, Rolle, o.ä.) angesetzt werden, drücken die folgenden Halme mit nieder. Meist reicht das folgende Gewicht des menschlichen Machers aus, um nun auch diese Pflanzen fest genug anzudrücken. Es kommt jedoch vor, dass auf einigen Pflanzen - Technk-bedingt - weniger oder sogar sehr wenig Druck lastet und sie auch kaum beschädigt. Unmittelbar nach dem Niederdrücken, schnellen einiger dieser Pflanzen wieder empor und somit dieses Detail erzeugt. Allerdings kann das Vorhandensein derartige Halme auch ebensowenig als Falschheitskriterium betrachtet werden!
links: Ein Halm, der sich wieder aufgerichtet hat
* zu finden beispielsweise in Beiträgen von: Harald Hoos und Florian Brunner
BEHAUPTUNG #21
"Der Schaden durch gefälschter Kornkreise ist meist sehr gering. Zudem Der entsteht der eigentliche Schaden weniger durch die Fälscher, als durch die späteren Besucher und Kornkreisforscher. Erste diese trampeln das Getreide nachhaltig platt" *
DIE FAKTEN
Auch das mechanische Anlegen von Kornkreisen, also das Niederpressen der Pflanzen erzeugt in jedem Wachstumsstadium der Pflanze einen Schaden am Getreide.
Es hängt jedoch in der Tat davon ab, ob es sich noch um junges oder bereits trockenes, reifes Getreide handelt. Ersteres hat teilweise noch die Vitalkräfte sich entweder durch die eigene Elastizität oder durch sog. Tropismen (teilweise) wieder aufzurichten. Geschiet dies in einem bestimmten Maße, so kann beim Ernten auch dieses gegriffen und eingeholt werden. So kommt es manchnmal, dass Formationen, welche im Frühjahr angelegt wurden - oder auch ohne mechanisches Zutun entstanden sind - im Laufe des Sommers nahezu wieder auswachsen. Wird die Formation später natürlich von vielen Menschen besucht, wird diese natürliche Wirkung gestört und das getreide in der Tat platt getereten.
Ist das Getreide zur Zeit der Anlegung oder Entsehung schon eif, liegt es derart dicht am Boden, dass der Mähdrescher dieses nicht mehr greifen kann.
Dass jedoch auch schon alleine das Anlegen einer Formation, selbst in noch jungem, kräftigen Getreide einen nicht minderen Schaden hinterläßt, zeigte ein Experimentalpiktogramm, welches der "invisible(circle", mit Erlaubnis des Bauern, im Sommer 2003 in Angeln angelegt hatte: Die niedergelegte Fläche betrug: 491,66 qm. Pro Quadratmeter fanden sich etwa 460 Pflanzen. Davon hatten sich später 220 wieder derart aufgerichtet, dass diese auch wieder geerntet werden konnten. Das entspricht ungefähr 48%. Gut 50% der Halme (250 qm Fläche) lagen am Boden und waren für den Landwirt nicht mehr einholbar. Er selbst bezifferte den Schaden auf ca. 110 Euro (ca. 220 Euro bei 500 qm).
Hier finden sie den gesamten Bericht zu diesem Experiment.
Das Problem liegt eigentlich auchgar nicht in der Frage, wie hoch oder niedrig der Schaden ist. Fakt ist: Schaden entsteht immer - egal wie hoch.
Und es ist für illegale Kornkreismacher immer sehr einfach zu behaupten, dieser oder jener Schaden halte sich in Grenzen...solange es nicht der eigene Schaden ist.
Es ist jedoch richtig, dass auch Be- und Untersucher von Kornkreisen Schaden verursachen (können). Aus diesem Grunde, sollte vor jedem Besuch, der entsprechende Landwirt umd Erlaubnis gefragt werden. Nur er kann und sollte entscheiden, ob und auf welchen Schaden er sich einläßt.
* zu finden in Beiträgen nahezu aller öffentlich auftretenden Fälscher. In Deutschland vorragend H. Hoos und F. Brunner
... diese Reihe wird fortgesetzt und ständig aktualisiert.
Über die geplanten updates dieser Reihe werden sie am besten durch unseren newsletter informiert.
Lesen sie bei Interesse auch die Beiträge von Dr. Eltjo Haselhoff auf den Seiten des "Dutch Center for Crop Circle Studies (DCCCS):
- In der Reihe DEBUNKING THE DEBUNKERS geht auch Haselhoff auf aufgeworfene Anschuldigungen und Phrasen gegen die Kornkreisforschung mit Fallbeispielen ein.
- In der Reihe CIRCLE SCIENCE REVIEWED greift Haselhoff konkret an Ihn gerichtete Kritik auf und Fordert sein Gegenüber zu einer öffentlichen Diskussion.
Für den Inhalt externer Links ist www.kornkreise-forschung.de nicht verantwortlich.
© Andreas Müller, Saarbrücken, 30. März 2005
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